Kaffeezubereitung

Wir alle fangen einmal mit einer haushalts-üblichen Kaffeemaschine an. Schnell jedoch, kommen echte Kaffee Genießer dahinter, das das richtige Aroma und die richtige Brüh-Technik absolute Auswirkungen auf den Geschmack des Kaffees haben.

Eine große Anzahl an Faktoren beeinflussen das Aroma des Kaffees. Den Anfang nimmt aber die Röstung ein. Nur bei der richtig aufeinander abgestimmten Temperatur und der entsprechenden Zeit entsteht das gewünschte Aroma. Dabei wird mit zunehmendem Röstgrad, also wie dunkel die Röstung wird, auch das Aroma kräftiger.

Das Mahlen der Kaffeebohnen gibt die Aromen und Inhaltsstoffe frei und ist somit für die Qualität und die Art der Zubereitung ein entscheidendes Kriterium. Doch muss hier auch der richtige Grad getroffen werden. Zu fein gemahlen führt zu einem strengen Geschmack, wärend bei zu grob gemahlene Bohnen, der Kaffee zu dünn schmeckt. Das liegt daran das das Wasser zu schnell durch den Filter läuft.

Wer heute mit Kapsel- oder Padmaschinen seinen Kaffee zubereit muss sich um die richtige Dosierung keine Gedanken machen. Anders wer selber Dosiert, den die Menge entscheidet über die Stärke des Kaffes was wiederum den Geschmack beeinflusst. Bei Kaffee rechnet man mit 7-10 Gramm Kaffeepulver pro Tasse (ca 150 ml), wärend ein einfacher Espresso mit 7-9 Gramm Kaffeepulver pro Tasse zubereitet wird.

Neben dem Kaffeepulver ist das Wasser die wichtigste Zutat. Hier empfielt sich kalkarmes und kein hartes Wasser zu verwenden, da sich das im Geschmack bemerkbar macht. Wasser welches mit Chlor versetzt ist ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Wenn es möglich ist empfiehlt sich eine schnelle Erwärmung um wenig Sauerstoff zuverlieren. Nie sollte der Kaffee mit kochendem Wasser aufgegossen werden um die Aromen nicht zu zerstören. Bei Esspresso ist eine Temperatur um 95 Grad, sonst um die 90 Grad ideal.

Der fertig gebrühte Kaffee schmeckt, da sich das Aroma verflüchtigt, schnell bitter wenn er zu lange steht. Darum sollte man Ihn zeitnah trinken.

Immer mehr Menschen lernen die verschiedenen Arten der Kaffeezubereitung kennen und schätzen. Dafür sorgt nicht als letztes die Kaffeewirtschaft. Hier stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten der Zubereitung vor.

Filterkaffee

Ob mit einer Filterkaffeemaschine oder mit einem Handfilter, Filterkaffee lässt sich sehr einfach zubereiten. Dazu wird in einen Papierfilter mittelfeines Kaffeepulver eingefüllt und mit heißem Wasser, was nicht mehr kocht, übergossen. Handfilter gibt es aus Porzellan und Kunststoff.

French Press

Wie der Name schon verrät, ist diese Art der Zubereitung besonders aus Frankreich bekannt. Mit der French Press oder auch Press-Stempelkanne genannt, wird grob gemahlenes Kaffeepulver mit heißen Wasser übergossen. Dabei sollte das Wasser nicht mehr kochen. Nach einem kurzen Umrühren sollten wenige Minuten Ziehzeit eingehalten werden, bis noch ein letztes mal leicht umgerührt wird. Danach setzt man den "Press-Stempel" ein, der aus einem Metallstab und einem Sieb besteht. Diesen drückt man nun nach unten und schiebt damit den Kaffeesatz zum Boden der Kanne. Im oberen Teil der Kanne bleibt nun der frisch gebrühte Kaffee übrig.

Espresso

Mit einer Siebträgermaschine lässt sich frisches Kaffeepulver mit hohem Druck durch einen Sieb pressen wodurch die typische Schaumschicht, "Crema" genannt, auf dem Kaffee entsteht. Dazu wird fein gemahlenes Kaffeepulver in einen Siebträger, also ein Sieb mit Griff, gegeben und mit sogenannten Tamper festgedrückt. Nun wird der Siebträger an der Maschine mit dem Brühkopf gesteckt und Wasser mit hohen Druck durch das Sieb mit dem Kaffeepulver gepresst. In die darunter stehende Tasse fließt nun der fertige Espresso.

Die Espressokanne

In fast jedem italienischen Haushalt gibt es sie, die "Maccinetta". Eine Metallkanne die aus drei Teilen besteht. Der untere Behälter wird mit Wasser gefüllt, auf den ein Einsatz mit dem Kaffeepulver gesteckt wird. Darauf wird eine Kanne geschraubt. Beim erhitzen drückt das kochende Wasser durch das Kaffeepulver nach oben und wird in der Kanne aufgefangen. Da dabei nicht genügend Druck entsteht, gibt es keine richtige Crema wie beim Espresso auch wenn die Kanne so genannt wird.

Mokka

Mokka oder auch türkischer Kaffee ist die älteste bekannte Art der Kaffeezubereitung. Im "Ibrik", einem kleinen Kännchèn aus Metall wird feines Kaffeepulver zusammen mit Wasser, Zucker und Kardamom erhitzt. Wenn sich ein feiner Schaum an der Oberfläche gebildet hat ist der Mokka fertig.

Instantkaffee

Wenn es schnell gehen soll ist der Lösliche Kaffee, auch Schnellkaffee genannt, die richtige Wahl. Das Pulver wird einfach mit Wasser übergossen, umgerührt und nach einer kurzen Ziehzeit kann der Kaffee getrunken werden. Geschmacklich muss man eventuell ein paar Abstriche machen.

Kaffeepads & Kaffeekapseln

Mit einer Single-Portion-Maschine werden einzelne Tassen zubereitet. Dazu werden die Kaffeepads oder Kaffeekapseln in die Maschine eingelegt und der "Startknopf" gedrückt. Die Kapseln sind versiegelt um das Aroma zu wahren. Die Versiegelung wird durchstoßen und heißes Wasser wird durchgedrückt. Die darunter stehende Tasse füllt sich mit Kaffee.

Kaffeevollautomaten

Frisch zubereiteten Latte Macchiato zu jeder Zeit. Das schafft ein Kaffeevollautomat. Je nachdem welches Kaffeeprodukt man wählt, werden die Bohnen direkt und in richtiger Form gemahlen. Zusätzlich können die Maschinen Milchschaum herstellen, so das den Kaffeewünschen keine Grenzen gesetzt sind.

Kaffee wird überall auf der Welt getrunken. In jedem Land gibt es ganz eigene Arten der Zubereitung. Oft sind es genau die traditionellen Kaffeearten die internationale Bekanntheit erreicht haben.

Drei Tassen Kaffee sind Pflicht in Äthiopien. Die erste für den Genuß, die zweite zum besprechen von Problemen und die dritte um alle Anwesenden zu segnen. Da Äthiopien, neben den Arabischen, auch zu den klassischen Mokka-Ländern gehört wird der Kaffee ganz ähnlich zubereitet. Traditionell werden hier noch Gewürze, meist von der Kardamompflanze die ätherischen Öle enthält, begemischt was dem Kaffee einen würzig, süß-scharfen Geschmack mitgibt.

In Brasilien wird der Kaffee mit Zimt zubereitet und kalt getrunken. Der "Café de olla", wie diese Art der Zubereitung heißt, schmeckt aber erst dann gut, wenn das richtige Wasser dafür benutzt wird. Das sollte mineral-und sauerstoffhaltig sein um den bestmöglichen Geschmack zu erzielen. Nachdem im Jahr 1727 der Armeeoffizier Francisco de Melo Palheta den Kaffee von Französisch-Guayana nach Brasilien brachte sind der Kaffeegenuss wie auch der Anbau fest im Land verwurzelt.

Ein Frühstück in Frankreich ohne den berühmten "Café au lait" kann man sich nicht vorstellen. Das traditionelle Getränk wird zu gleichen Teilen aus Kaffee und heißer Milch in einer henkellose Schale serviert. Dabei ist wichtig das beides gemeinsam eingegossen wird.

Eine gute Alternative an heißen Sommertagen sind kühle Kaffeegetränke wie der Frappé oder Coffeeshakes. In Griechenland wird typischerweise der Kaffee zusammen mit Zucker gekocht. Bei der traditionellen Variante werden gemahlene Kichererbsen zugegeben, was ein erdigen Geschmack ergibt.

Jeder kennt den "Irish Coffee" aus Irland, den Kaffee mit dem Schuss Irish Whisky. Da während der Prohibitionszeit in den USA viele Distellerien schließen mussten, wurde auch der Whisky kaum noch bezahlbar. Da kamen einige einfallsreiche Iren auf die Idee mit dem "Kaffee mit frischem Quellwasser bereitet". Etwas Zucker, 4cl Irischen Whisky in einem Stielglas serviert mit einer Sahnehaube drauf. So entstand der "Irish Coffee".

"Cappuccio", italienisch für die Kapuze der Kapuzinermönche ist der Namensgeber für den bekannten Cappuccino, ein Espresso mit Milchschaum der vorzugsweise am Vormittag in Cafés getrunken wird. Der Espresso ist in Italien die beliebteste Art des Kaffee Genusses. Er wird gern mit Zucker in den kleinen Espressotassen getrunken. Durch die niedrige Wassertemperatur der Siebträgermaschinen bleiben mehr saure Bestandteile im Kaffeepulver zurück, was den Geschmack verfeinert.

"O hoto Kohi" heißt heißer Kaffee in Japan. Kaffee mit Soja-Milch ist vor allem bei jungen Japanern sehr beliebt. Eine Kaffeehaus-Kette hatte diese Variante vor einigen Jahren kreiert. Die Nährstoffreichen Sojabohnen sollen jung halten was mittlerweile dazu führte das in vielen japanischen Haushalten ein Sojabohnen-Milch-Presse für die Kaffeezubereitung steht.

Die österreichische- bzw. Wiener Kaffeehauskultur ist in der ganzen Welt bekannt. Ob nun der "Verlängerte", der "Konsul", die "Melange", der "Einspäner" oder der Fiaker, die klassischen Kaffeespezialitäten sind nachwievor sehr beliebt. Aber auch mit neuen Kreationen, wie der "Leopold", ein Mokka aus Abessinien oder "Josefine", eine Variante des Milchkaffees, entwickelt sich die Kaffeehauskultur in Österreich immer weiter und setzt neue Trends.

Die Kaffeekanne in Saudi Arabien nennt man auch "Ibrik". Ein alter Brauch der Beduinen wird auch heute noch gepflegt in dem man vor dem Servieren etwas Flüssigkeit auf die Erde schüttet. Damit wurde Allah auch in der Wüste für die Vorräte gedankt. Als Gast gehört es sich angebotene Getränke immer anzunehmen.

In Schweden kocht man Wasser in einem Kaffeewassertopf. Wenn das Wasser heiß genug ist wird eine Handvoll Kaffee dazugeben und das ganze nochmals aufgekocht. Nun wird gewartet bis der Sud sich abgesetzt hat. Damit ist der Kaffee nun trinkbar. Überall in Skandinavien kocht man traditionell Kaffee über dem offenen Feuer. Den Kaffeetopf und ein Beutel mit "Kochkaffee" tragen viele in Nordschweden bei sich. Nur bei der Milch sind sich alle einig, sie verfälscht en Kaffeegeschmack.

Der "Café con hielo" ist der wohl beliebteste Kaffee in Spanien. Neben dem Kaffee wird ein Glas mit Eiswürfeln serviert, was nach dem Zuckern mit dem Kaffee übergossen wird. Es wird vermutet das die Spanier den Kaffee aus den mexikanischen Traditionen kennen. So wurde dort eine Mischung aus Wasser, Kaffeebohnen und Mais getrunken. Interessant ist auch das in Spanien geschäftliche Gespräche erst nach dem Essen bei Kaffee beredet werden, welche dann auch als verbindlich gelten.

In Syrien trinkt man den Kaffee gern in Gesellschaft, sitzend auf dem Boden mit oder ohne Kissen und verbringt so gemeinsam die Zeit. Am liebsten wird fein gemahlenes Kaffeepulver mit viel Zucker und Wasser, das in einem speziellen kleinen Kupferkessel zubereitet wird, getrunken. Der Kaffeesatz des Mokka, der sehr Ölhaltig ist, wird gern als Dünger oder zur Pflege genutzt.

"Kaffee soll schwarz wie der Teufel, heiß wie die Hölle, pur wie ein Engel und süß wie die Liebe" sein, so heißt frei übersetzt ein Motto in Thailand. Die Thailänder verzichten ganz auf Milch, nehmen aber gern Gewürze und Zucker dazu.

Die bekanntermaßen älteste Methode Kaffee zuzubereiten ist der Mokka, der auch heute noch traditionell in der Türkei getrunken wird. Dabei wird das kräftige Kaffeepulver zusammen mit dem Wasser gekocht. Die sogenannte "Seele", der Kaffeesatz, bleibt enthalten und wird mit serviert. Durch die Herdkanne, die in verschiedenen Größen in jedem Haushalt zufinden ist, bekommt der Kaffee sein typisches Aroma. 

Der Coffee "to go" prägt das Straßenbild in den USA. Durch die "Coffee-Shops" hat sich in den Vereinigten Staaten eine ganz eigene, moderne Kaffeekultur entwickelt. Mit Milch und Sirupen, werden unterschiedliche Geschmacksrichtungen, die unter anderem nach Schokolade, Vanille oder Nuss schmecken, kreiert. Denoch sind auch die klassischen italienischen Kaffeespezialitäten immer noch sehr beliebt.

In der Zentralafrikanischen Republik obliegt die Zubereitung, schon vom Rohkaffee an, bei den Frauen. Bevor die Bohnen mit einem Mörser zermahlen und mit Wasser mehrfach gekocht werden, werden sie in einer Pfanne über einem mit Kohle beheizten Metallofen geröstet. Bei ausgiebigen Abendmahlen wird der Kaffee dann getrunken. Doch eine Einladung zum Frühstück ist eher eine Einladung zum Kaffeetrinken.